Entstehung und Geschichte

Am 08. Dezember 1931 wurde in Erkelenz für die 35 Bruderschaften und Gesellschaften ein Bezirk gegründet, an dessen Spitze vorläufig Herr Amtsgerichtsrat Fischenich als Bundesmeister und Herr Krankenkassendirektor Schippers als Bundessekretär traten. Im Januar 1932 wird die Bundes-organisation auf einer Delegiertentagung ausgebaut. Dies war die Gründung unseres heutigen Bezirkes. 

Am 10. Januar 1932 wurde die erste Satzung verabschiedet. Die Originalsatzung liegt uns inzwischen vor und unterscheidet sich im wesentlichem nicht von der heute noch gültigen Satzung. Am 25. März 1934 wurde dann der erste Bundesmeister und Bezirksführer, der Erkelenzer Bürgermeister Dr. J. Hahn, gewählt. Geprägt von den Begriffen des 3. Reiches ernannte er den ersten Führerrat. Dazu gehörte Anton Oellers aus Wegberg als Vertreter, Jean Schmitz aus Erkelenz als Schriftführer und als Kassierer Joseph Schippers aus Erkelenz. Zum Bezirkswerbewart und zum ersten Schießmeister bestimmte man Theodor Statz aus Borschemich. Bezirksjungschützenvertreter wurde Jakob Oehlen aus Körrenzig. 

Unsere heutigen Plaketten für unsere Bezirksmajestäten stammen aus dem Jahre 1933 und sind von dem oben genannten Theodor Statz gestiftet worden. Die nachfolgenden Aktivitäten sind detailliert nicht bekannt und verlieren sich auch in den nachfolgenden Wirren der politischen Situation. Bezeichnend für die damalige Zeit ist, wie man Versammlungsprotokolle und Versammlungen schloß: Für Glaube und Sitte, Heimat und Vaterlande; Treu der Kirche  treu dem Führer, bzw. mit deutschen Schützengruß Heil Hitler. 

Die Tätigkeiten dürften dann bis zum Ende des Krieges geruht haben. In den 50iger-Jahren konstituierte sich dann der neue Kreisvorstand, der die heutigen Bezirke im Altkreis Erkelenz umfasste. Die Schlüsselpositionen hatten inne: Kreispräses Pfarrer Hillers aus Gerderhahn, Bundesmeister Landrat Josef Rick, Roitzerhof, Kreisverbandsinspektor Walter Symes aus Beeck, Kreisschatzmeister Theodor Statz aus Borschemich und Kreisschießmeister Anton Müschen aus Kückhoven. Welche Schützenbrüder seinerzeit den Bezirksvorstand geleitet haben, ist nicht mehr nachvollziehbar, bzw. es gibt keine Aufzeichnungen hierüber.

1964 feierte man im großen Stil ein Kreisschützenfest in Kückhoven und 1968 das letzte Kreisfest in Baal. Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang dass man zur Eröffnung der Stadthalle in Erkelenz ein Kreisschützenfest gehalten hat.  

Mit der kommunalen Neugliederung kam dann auch die Geburt des jetzigen Bezirkes Erkelenz. Er bestand aus 14 Bruderschaften, später kam die Bruderschaft aus Hetzerath dazu. Das erste Bezirksschützenfest fand im Rahmen einer großen Veranstaltung im Juli 1934 in Gerderath statt. Der Bezirksverband hatte zu der Zeit den Namen: Bezirksverband der in der Erzbruderschaft vom Hl. Sebastianus vereinigten Schützenbruderschaften des Bezirks Erkelenz – Mitglied des Deutschen Schützenbundes.

Aus den spärlichen Unterlagen ist auch zu entnehmen, dass mindestens zwei Tagungen der Schützenbruderschaften des Bezirks Aachen – dem heutigen Diözesanverband Aachen – in Erkelenz stattgefunden haben. Der Bezirksverband wurde immer geprägt von den ehrenamtlichen Verantwortlichen, die sich stets in den Dienst der Sachen gestellt haben.  

Konkrete Aufzeichnungen fangen erst 1971 mit der Wahl von Hans Dewies zum Bezirksbundesmeister an. Stellvertreter war Gerhard Bürger. Nach dem Tode von Hans Dewies im Jahre 1978 wurde Gerhard Bürger aus Golkrath Bezirksbundesmeister,der sein Amt bis 1988 ausführte, gleichzeitig war Heinzgerd Dewies aus Kückhoven für 10 Jahre Geschäftsführer. Stellvertretender Bezirksbundesmeister war von 1978 bis 1995 Willi Küppers aus Houverath. 1988 übernahm Heinzgerd Dewies die Position des Bezirksbundesmeisters, die er bis 1996 ausgeübt hat. Nach einem kommisarischen Jahr durch Willi Küppers 1996, wurde Werner Kaumanns 1997 Bezirksbundesmeister. Sein Stellvertreter war von 1997 bis 2004 dann Franz-Heinrich Coersten , der dann im Jahr 2004 von Hermann-Josef Kremer , der auch Geschäftsführer war, abgelöst wurde. Sein Stellvertreter war  ab 2004 Werner Kaumanns. 

Namen die den heutigen Bezirksverband in den letzten 40 Jahren entscheidet mitgestaltet und geprägt haben: Otto Schöngen aus Lövenich, Damian Klos aus Immerath, Johann Abels aus Kuckum, Willi Dressen mehr als 30 Jahre als Schießmeister, Helmut Kaufmann aus Kückhoven, Hubert Kremer, Marlene Steffen aus Golkrath und Manfred Günther aus Borschemich der 11 Jahre Bezirksgeschäftsführer war. Weiter zu erwähnen sind die Bezirksjungschützenmeister: Willi Schmitz, Anni Platzbäcker, Willibert Peters, Gangolf Kohn, Ernst-Dieter Trimborn, Dirk Heupts und Markus Paulsen, Sascha Quasten.

Unvergessen bleiben unsere Bezirkspräsides: Von 1972 bis 1990 Pfr. Anton van Wiggen. Von 1990 bis 1996 Pfr. Johannes Ruhrmann, der dann 1997 von unserem heutigen Diözesanpräses Hans Schmitz abgelöst wurde. Seit 2002 ist der heutige Bezirkspräses Pater Theodardus Megens bei uns als geistlicher Leiter.

Mit einer Beteiligung von 2-3 Königen auf dem Schießstand in Ratheim dümpelte jahrelang das Bezirksmajestätenschießen dahin. Erst ab Anfang der 80-Jahre wuchs das Interesse zur Ermittlung der Bezirksmajestäten beträchtlich. Zu Beginn wurden die neuen Bezirksmajestäten mit dem Luftgewehr auf Scheiben, seit 1995 per Vogelschuss ermittelt. Um die Bezirksmajestäten zu würdigen, wurde im Jahr 2002 der Bezirkskönigsabend ins Leben gerufen; diese Veranstaltung ist heute aus dem Terminkalender der Schützen im Bezirksverband Erkelenz nicht mehr wegzudenken.

Hervorzuheben sind die aus unserem Bezirksverband hervorgegangenen überörtlichen Majestäten. 1973 wurde Schützenbruder Ewald Narewski aus Gerderath Diözesankönig. Seine Erinnerung wird heute noch aufrechterhalten durch den nach im benannten Narewski-Pokal, den wir jährlich seit 1995 beim Bezirkschießen ausschießen.  1989 war wohl der Höhepunkt für überörtliche Majestäten:  So wurden im gleichen Jahr Hans-Josef Dederichs aus Kuckum Diözesankönig und Georg Hermanns aus Lövenich sogar Bundesprinz. 2004 errang Kevin Leuer aus Lövenich die Ehre des Diözesanschülerprinzen.

1966 wurde in Erkelenz der Bundesköniginnentag gefeiert; 1984 fand in Erkelenz der Bundesjungschützentag statt. Der damalige Generalsekretär der EGS, Lothar Heupts war  Bundesjungschützenmeister. Aber das herausragende Ereignis für unseren Bezirksverband dürfte wohl das Bundesfest im Jahre 2000 gewesen sein. Mit diesem, von einem Bezirksverband zum ersten Mal, organisierten Bundesfest, haben die seinerzeit Verantwortlichen ihr Meisterstück abgeliefert. Nicht nur in materieller Hinsicht, sondern insbesondere von der Stimmung her, hat unser Fest noch heute im Bund und bei den Teilnehmern einen hohen Stellenwert.

Vielen in guter Erinnerung sind unsere erfolgreichen Kevelaer - Wallfahrten geblieben. Leider ist hier keine lange Tradition entstanden, sodass die Wallfahrten wieder eingestellt wurden. In der Aufzählung unserer Aktivitäten dürfen natürlich unsere alljährlichen Einkehrtage nicht fehlen. Leider ist nicht bekannt wann der erste stattfand. Aber die große Anzahl von Teilnehmern zeigt, dass der Begriff des Glaubens, der in unserem Leitmotiv „ Für Glaube, Sitte, Heimat“ enthalten ist, für die Schützenbruderschaften eine wichtige Säule ihres Tuns ist.

Selbstverständlich kommt auch der Schießsport in unserem Bezirksverband nicht zu kurz.So findet alljährlich unter großer Beteiligung das Bezirksschießen statt. Hier werden aus den Majestäten der Mitgliedsbruderschaften der/die Bezirkskönig/in,der/die  Bezirksprinz/essin und der/die Bezirksschülerprinz/essin ermittelt. Ein Pokalschießen  rundet diese Veranstaltung ab. Zahlreiche Diözesan- und Bundesmeister bestätigen die großartigen Schießleistungen.

2016 war der Bezirksverband Erkelenz Ausrichter des Bundesköniginnenfest. Nach intensiver Vorbereitung wurde es ein gelungenes Fest. Nicht nur aufgrund der Vielzahl an Schützen mit ihren Frauen in schönen Kleidern, sondern auch wegen des Wetters. Bei strahlendem Sonnenschein zogen sie durch die Straßen in Erkelenz.